konzertreise südtirol 2019

MVM Konzertreise Südtirol 19.-23.06.2019

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Tag 1: Anreise ins Südtiroler Passeiertal

Vom 19. – 23. Juni 2019 waren knapp 60 Musiker des Musikvereins Mühlhausen mit ihren Familien und Fans auf großer Konzertreise durch Südtirol. Drei Konzerte an drei verschiedenen Orten sowie ein tolles Rahmenprogramm warteten auf die knapp 90-köpfige Reisegruppe. Im Gepäck hatte das Orchester sein Disco-Programm mit Hits der 60er-, 70er- und 80er-Jahre vom diesjährigen Frühjahrskonzert sowie viele Traditionals und Polkas.

Dass der MVM reiseerprobt ist, zeigt die Tatsache, dass dies bereits seine dritte Konzertreise ist. Die beiden anderen führten den Musikverein Mühlhausen 2014 und 2016 in die Emilia Romagna – die italienische Partnerregion des Enzkreises.

Durch die verzögerte Abfahrt und Staus auf der Strecke kam der Bus mit den Mitreisenden erst spät im Passeiertal an. Trotzdem herrschte die Fahrt über eine tolle Stimmung – auch dank der Weine, die Miro aus seinem Heimatort Endingen am Kaiserstuhl mitgebracht und im Bus ausgeschenkt hatte. Das erste gemeinsame Abendessen wurde nach Bezug der Quartiere im Hotel Klotz in St. Leonhard, in dem ein großer Teil der Reisegruppe übernachtete, eingenommen. Viele Mücken bevölkerten die Tische, so dass es einen Wettbewerb gab, den Fabian mit „15 auf einen Streich“ gewonnen hat.

Die schwüle Hitze des Tages entlud sich am späten Abend in heftigen Gewittern über den Bergen.

 

Tag 2: Ein Tag im Passeiertal und erstes Platzkonzert in Riffian

Am zweiten Tag der Konzertreise stand gleich ein besonderes Wanderhighlight auf dem Programm: der Passerschluchtenweg zwischen Moos und St. Leonhard im Passeiertal. Der rund sieben Kilometer lange Passerschluchtenweg wurde erst 2015 erbaut. Der Wanderweg verläuft über spektakuläre Metallkonstruktionen, die sich teilweise dicht an den Fels schmiegen und immer wieder über die Passer führen, die in der Tiefe der Schlucht vorbeirauscht.

Die Wanderung des Musikvereins sollte talwärts zurück nach St. Leonhard führen, deshalb brachte der Bus die Gruppe bei herrlichem Wanderwetter nach Moos. Beim Einstieg in die Passerschlucht waren wir in der Ferne die gewaltigen Stieber-Wasserfälle oberhalb von Moos zu sehen.

In der Passerschlucht war es schattig und dank des rauschenden Flusses angenehm kühl. Auf der ersten Brücke wurde gleich ein Gruppenfoto gemacht. Alle genossen die traumhaften Ausblicke aufs Wasser und die umliegenden Berggipfel. Die Kleinsten wurden in der Kraxe getragen und durften weiter unten, als die Schlucht sich weitete und der Weg breiter und ungefährlich wurde, mit am Wasser entlangwandern.

Nach rund zweieinhalb Stunden und 420 Höhenmetern Abstieg erreichten die Wanderer wieder St. Leonhard. Auf der beschatteten Dachterrasse der Pizzeria Brückenwirt fand die verdiente Mittagspause bei leckerer Pizza statt.

Am Nachmittag teilte sich die Reisegruppe auf. Vor allem die jungen Musiker genossen das herrliche Wetter in der modernen SportArena Passeier und vertrieben sich die Zeit mit Beachvolleyball und Schwimmen. Auch der kurze Regenguss tat der guten Laune keinen Abbruch und war eine willkommene Abkühlung.

Die Kulturinteressierten fuhren währenddessen mit dem Bus nach St. Martin, um dort von Thomas – dem dortigen Pastoralreferenten und Chorleiter – bei einem Dorfspaziergang so einiges über die Menschen und die Ortschaften im Passeiertal zu erfahren. Unter anderem erzählte er von den „Querelen“ zwischen den Nachbargemeinden St. Martin und St. Leonhard und wusste Interessantes über die schönen alten „Passeier-Häuser“. So gab es früher in St. Martin sogar eine Malschule. Am Friedhof fing es an zu regnen. Ede übernahm spontan die „Schirmherrschaft“ für Thomas und begleitete ihn, bis wir uns in den Innenraum der Kirche begaben. Die Kirche war mit roten Samtbaldachinen geschmückt und so für die Fronleichnamsprozession am Abend vorbereitet. Den Abschluss des Spaziergangs bildete die Ortsmitte mit der Bühne, auf der am nächsten Abend das Konzert unseres Vereins stattfinden sollte. Schade nur, dass das tolle Eiscafé in der Ortsmitte geschlossen hatte!

Am Abend stand das erste Konzert in Riffian an. Da der Bus nicht gleich parken, aber auch nicht direkt wenden konnte, machten die Busmitreisenden noch einen kleinen Ausflug nach Dorf Tirol. Zunächst gab es in Riffian dann ein gemeinsames Abendessen auf der Terrasse des Oberwirtshofs mit Südtiroler Spezialitäten wie Schlutzkrapfen und Tiroler Knödeltris. Dort wurden auch die neuen MVM-Hüte verteilt.

Kurz vor Konzertbeginn mussten alle bangen, ob das Wetter hält, denn dunkle Wolken zogen auf, und es begann leicht zu tröpfeln. Abgesehen von den mitgereisten Fans fanden sich zu Beginn des Konzertes auf der Bühne beim Bürgerhaus fast keine Zuhörer ein. Trotzdem gaben die zugegebenermaßen etwas „overdressten“ Musiker in ihren glitzernden Outfits Ausschnitte aus dem Programm des diesjährigen Frühjahrskonzertes unter dem Motto „D.I.S.C.O – move to the groove“ mit viel Engagement zum Besten.

Spätestens als nach einer Gruppe Harley-Fahrer auch noch die Wirtsfamilie des Oberwirtshofs zum Zuhören kam, herrschte im Hof trotz des bescheidenen Wetters eine super Stimmung. Zu Hits der 70er- und 80er-Jahre bewegte sich das Publikum und sang bei Titeln von Queen, ABBA oder Falco mit. Nicht ohne Zugabe durfte der MVM dann gegen 23.00 Uhr Riffian verlassen und in Richtung St. Leonhard aufbrechen.

Einige Mitreisende trafen sich dann noch zu einem „Absacker“ in der Bar des Brückenwirts.

 

Tag 3: Ein Tag in Meran und Konzerthighlight in St. Martin

Am dritten Tag der Südtirol Reise besuchten die Musiker den Kurort Meran. Die Stadt an der Passer begeistert durch ihr mediterranes Klima, das Palmen und Oleander gedeihen lässt und die prächtige Bergkulisse. Meran liegt in dem Talkessel, in den das Passeiertal, der Vinschgau und das Etschtal münden. Zu den berühmtesten Gästen des “klimatischen Winterkurorts”, wie sich Meran nennen darf, zählte Kaiserin Sissi.

Bevor es zu einer Stadtführung ins historische Zentrum ging, stattete die Gruppe der Weinkellerei Meran in Marling einen Besuch ab. In zwei Gruppen erkundeten alle mit Helmut oder Niklas die recht neuen Räumlichkeiten der Kellerei und erfuhren dabei viel Wissenswertes über den Weinanbau in Südtirol. Zu sehen gab es im Keller unter anderem einen roten und einen goldenen Barrique-Raum und blau beleuchtete Edelstahl-Behälter, in denen der Wein reifen kann – alles sehr sauber und technisch vom Feinsten. An zwei langen Tafeln im Weinverköstigungsraum mit Aussicht auf das Etschtal wurden dann zwei Weiß- und zwei Rotweine zum Probieren angeboten. Zum Abschluss testeten einige Damen noch den sehr delikaten Dessertwein „Sissi“ – benannt nach der Kaiserin, die zur Erholung häufig in Meran verweilte und vielleicht schon damals diesen Wein genießen durfte.

Im Anschluss daran brachte der Bus die Musiker zum Busbahnhof bei den Thermen im Zentrum von Meran. Viele nutzten eine Stunde freie Zeit zum Mittagessen, Spielen, Bummeln oder Kaffee trinken, bevor sich alle am Thermenplatz zur Stadtführung mit Erika, Elisabeth oder Maria trafen. Die Runde mit Erika, die von Anfang bis Ende ihr Erkennungsmerkmal – eine gelbe Tulpe auf einem Stab – in derselben Position gen Himmel hielt, führte vom Thermenplatz zur Sommerpromenade. Weiter ging es über einen Steg zur Wandelhalle auf der anderen Seite der Passer. Durch das Passeirer Tor gelangte die Gruppe in die Altstadt und erreichte gerade rechtzeitig vor dem Regen die Pfarrkirche St. Nikolaus. Über die Laubengasse und eine Brücke führte der Stadtrundgang schließlich wieder zum Busbahnhof, wo diese letzte Gruppe bereits erwartet wurde. Bei der Stadtführung mit Erika erfuhren die Musiker viel Wissenswertes über die Stadt Meran, das Klima, Sissi, verschiedene Ärzte, die einzelnen Gebäude und die Kultur. Danke Erika!

Das Abendessen nahm die Reisegruppe diesmal an einem für Südtirol historisch bedeutsamen Ort ein. Der 400 Jahre alte Sandwirthof in St. Martin im Passeiertal ist das Geburtshaus des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer. In den urig-gemütlichen Gaststuben gab es leckere alpenländische und mediterrane Gerichte.

Das anschließende Konzert fand auf einer ganz besonderen Bühne statt. Das Dorfhaus von St. Martin im Passeier ist außen aus Naturstein, innen mit Zirbelholzpaneelen verkleidet. Wenn das Haupttor im Boden versenkt wird, verwandelt sich das Dorfhaus in ein Bühnenhaus mit einzigartiger Akustik. Der Platz davor – ausgestattet mit riesigen Sonnenschirmen und Biertischgarnituren – ist der Konzertsaal. Durch diese einzigartige Architektur, die nicht nur die mitreisenden Musiker und die Architekten Jost begeisterte, wird aus dem Konzertsaal eine ganzjährig bespielbare Plattform.

Leider meinte es der Wettergott an diesem Abend gar nicht gut mit dem Musikverein, denn zu Konzertbeginn öffnete der Himmel alle Schleusen. Die bereits anwesenden Gäste saßen zwar unter den riesigen Schirmen im Trockenen. Leider hinderte der andauernde Starkregen jedoch viele Urlauber und Einheimische am Konzertbesuch.

Alle Anwesenden und die Musiker waren sich aber am Ende einig, dass das Konzert auf dieser Bühne ein einmaliges Klangerlebnis war.

 

Tag 4: Frühschoppenkonzert in der Brauerei Forst und ein Tag auf dem Berg

Das morgendliche Highlight war am vierten Tag das Frühschoppenkonzert in der Brauerei Forst in Algund. Sie wurde 1857 gegründet und ist die größte Brauerei Südtirols und eine der größten in ganz Italien. Die Musiker spielten im dortigen Brauereigarten auf einer Bühne, auf der es ganz schön eng zuging – Magnus konnte sich hinter seinem Schlagzeug kaum bewegen und einige Musiker saßen auf Bierbänken. Traditionelle Märsche und Polkas trafen genau den Geschmack des Publikums im mit der Zeit voll besetzten Biergarten der Brauerei. Als der Musikverein „Dem Land Tirol die Treue“ spielte und sang, wurden zahlreiche Handys gezückt und kräftig gefilmt und mitgesungen.

Das Konzert war ein voller Erfolg und der erneute Regen störte dank der Schirme und Markisen überhaupt nicht.

Nach der Brotzeit im Biergarten starteten die Musiker zum zweiten Programmpunkt des Tages nach Saltaus. Von dort ging es für einen Teil der Mitreisenden, die sich durch das schlechte Wetter nicht beirren ließen, mit der Hirzer-Seilbahn zur Bergstation Klammeben. Der 2781 Meter hohe Hirzer ist der höchste Berg der Sarntaler Alpen.

Zuerst nieselte es noch, als die Wanderer zur Hirzer Almenrunde aufbrachen. Bald hörte der Regen auf und die Wolken gaben den Blick auf die herrliche Bergwelt frei. Die Wanderung führte zunächst zur Hirzerhütte, wo ein Teil der Wanderer eine Kaffee- und Kuchenpause einlegte, um dann direkt zur Gompm Alm zu laufen. Der andere Teil lief an der Hirzerhütte vorbei zur Resegger Alm und dem Fernwanderweg E5 folgend Hintereggalm, die der Hüttenwirt in „Steakalm“ umbenannt hat. Dort war Zeit für eine kleine Kaffeepause und einen netten Plausch mit dem Wirt, der die Wanderer zu einem Zedernschnäpschen einlud. Dann führte die Almenrunde über blühende Almwiesen, an klaren Bächlein vorbei, die manchen zum Trinken einluden, durch Lärchenwälder zur Gompm Alm.

Auf der Terrasse erwartete den Musikverein zur Begrüßung der „Gompm Sprizz“, ein erfrischender Aperitif mit Kräutern, Himbeersirup und Prosecco, bevor es ein besonderes Überraschungsmenü gab: Fichtenrisotto mit Speck und Brotkracher, Spareribs mit Folienkartoffeln und Grillgemüse und zum Dessert ein feines Apfelstrudeleis im Einmachglas.

Genuss wird auf der Gompm Alm nicht nur essensmäßig großgeschrieben: Hüttenwirt Helmuth Gufler macht seinen eigenen Gin mit biologischen Botanicals und Bergquellwasser, den einige der Gruppe als feinen „Gin Tonic“ verkosteten.

Nach dem Essen gab es einen Karaoke-Abend der besonderen Art. Eine vereinseigene „Musik-Combo“ baute ihre Instrumente auf und forderte nach und nach die einzelnen Register, aber auch Gruppierungen wie Ehepartner der MusikerInnen auf, bestimmte Schlager und Hits wie „Rote Lippen soll man küssen“, „Lustig ist das Zigeunerleben“ … gesanglich zum Besten zu geben.

Ein sehr lustiger Hüttenabend verging viel zu schnell und es wurde für die erste Gruppe um etwa 21.45 Uhr Zeit, zur Mittelstation Prennanger aufzubrechen. Die zweite Gruppe feierte mit Polonaise, Musik und Gesang noch etwas weiter.

Unterhalb der Mittelstation wurden die Mitreisenden von einem ortsansässigen Busunternehmen mit einem Kleinbus abgeholt. Dass einheimische Fahrer die Gegend kennen wie ihre eigene Westentasche, war bei der doch sehr zügigen Fahrt trotz vieler Kehren deutlich spürbar.

 

Tag 5: Abschied vom Passeiertal

Am Sonntag hieß es nach dem Frühstück Abschied nehmen von Südtirol.

Pünktlich um 9.30 Uhr fuhr der vollbepackte Bus los in Richtung Heimat. Die Fahrt war sehr anstrengend, da es aufgrund der Verkehrslage sehr zäh lief, und die Busreisenden deshalb 12 Stunden unterwegs waren. Doch trotz der widrigen Umstände herrschte im hinteren Abteil sehr gute Stimmung. Durch Lieder wie „Jede Zelle“, „Guten Morgen Sonnenschein“ und zahlreiche Mitmach- und Kinderlieder, Spiele wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“, den Film „Sterben für Anfänger“ und nicht zuletzt eine Runde „Kuckuckstropfen“ wurden die Mitfahrer blendend unterhalten. Dennoch waren alle froh, als der Bus gegen 21 Uhr endlich den Parkplatz in Mühlhausen erreichte. Von Tiefenbronn nach Mühlhausen fuhr der souveräne Busfahrer Spiro extra durch das Würmtal mit dem Kommentar: „Jetzt bin ich ja geübt im Serpentinen- und Kurvenfahren!“

Zum Schluss bleibt nur noch ein großes Dankeschön an das Organisationsteam dieser gelungenen Konzertreise zu sagen:

Danke Meike, Philipp und Florian!